Mittwoch, 11. Januar 2012

Ich habe Ljudmila Ulitzkajas "Ergebenst, euer Schurik" gelesen...

Schurik ist ein Dildo.
Mir hat der Roman sehr gefallen, ja, ich war gefesselt, und bin es immer noch, nur, mit jeder Seite wurde die Figur Schuriks unrealistischer, bis das Werk fast surrealistische Züge annahm. Man will als Leser ungerne daran glauben, dass es Menschen gibt, die bis zum dreißigsten Lebensjahr und weiter sich für Andere opfern, und sich dabei auch noch schuldig fühlen. Wenn man zuerst Mitleid mit dem Protagonisten hatte, wird man bei der Hälfte der Lektüre angekommen, wütend auf die Autorin, die den Leser regelrecht quält, und eine Figur erschafft, die sich als eine Marionette entpuppt. Die Autorin zieht an den Fäden, sie ist auch eine der Frauen, die den armen Protagonisten benutzen und nicht in Ruhe lassen... Aus Empathie und viel Mitgefühl wünscht man sich, diese ungelungene, unglückliche Figur Schuriks möchte bitte alle seine Frauen zur Hölle schicken, und endlich sein eigenes Leben in den Griff bekommen. Die vielen Geschichten um die Frauen im Roman sind interessant, nur werden sie viel zu leicht und viel zu bald unsympathisch aufgrund ihrer aufdringlichen und anhänglichen Art. Der Protagonist, der arme Schurik, ist Opfer und Schuldiger zugleich, ein Instrument. Die Frauen sind in diesem Roman nichts anderes, als nach Sex lechzende Körper, und alle nach dem selben Muster funktionierend. Der Roman ist sehr lesenswert, aber aufgrund der redundanten Schicksale und Geschichten ein wenig nervenzermürbend.

Sonntag, 8. Januar 2012

Durch die Nacht mit...Casper und Lena Meyer Landrut. Bild dir deine Meinung...

Ich habe seit langem nichts mehr auf meinem Blogg geschrieben, aber so eine primitive Sache, wie eine Sendung auf arte " Durch die Nacht mit..."  Casper und Lena Meyer-Landrut macht es mir schier unmöglich kein Kommentar zu schreiben. Ich sehe mir gerne ARTE plus7 an, manchmal kommt auch was Interessantes, wenn man Glück hat, so wie heute zum Beispiel. Ich dachte immer, Casper singt absichtlich so kratzig und rauh. Aber nein, der Junge hat nun mal so eine Stimme, und nach der besagten ARTE -Sendung, scheint mir seine Stimme wundervoll zu klingen, wie Musik.
Die Texte von Casper sind realistisch.  Berlin ist schön. Minigolf ist langweilig, zumindest nicht mein Ding. Nein, ich bin eigentlich überzeugt, dass Minigolf interessant ist, aber nicht mit einer Lena, zumindest nicht mit dieser. Man fragt sich, ob sie einen Stock im Arsch hat. Hat sie wirklich?

Ich hatte nicht unbedingt Gefühle für Casper oder eine Meinung zu ihm und seiner Musik, aber nach der Sendung hatte ich so viel Achtung für diesen Jungen, dass ich sofort nachsehen wollte, wann er denn ein Konzert in Köln hat, ich finde ihn nach der Sendung einfach nur grandios. Sehr sympathisch.

Das paradoxe ist, dass Lena Casper als zu sexistisch bezeichnet, und eine Minute davor erzählt, dass sie geschockt war, als sie eine Frau sah, die übergeschminkt war und an eine Transe erinnerte, sie weiderholt zweimal" Und ich dachte, ach du scheiße, eine Transe...". "ach du Scheiße, eine Transe...".

Ich weiß nicht, ob ihr klar ist, dass ihre Aussage nicht besonders diskriminierungsfrei ist, und überhaupt, dass sie ( natürlich nicht nur wegen dieser Phrase, sondern allgemein) ein bisschen( ein bisschen.. ein bisschen.. ein bisschen...) beschränkt und dumm rüberkommt. Prätentiös. Unangenehm anstrengend. Erstaunlicherweise uninteressant, für eine nette Konversation ungeeignet. Berlin ist trotzdem schön und in der Nacht, sehenswert. Casper ist nett. Lena ist naja. Arte ist ab und zu unterhaltend.