Montag, 19. September 2011
Wenn Türen schließen... Der Lauf der Dinge ( eine Banane)
Ich habe mich selbst immer als ein großes Hotel mit vielen Türen und Fluren gesehen. Ein Hotel wie in Horrorfilmen. Vielleicht von Shining inspiriert. Ein großes Gebäude mit Vergangenheit. Ich habe immer erzählt, dass ich gut Türen hinter Menschen schließen könnte. Ich habe mir vorgestellt, dass sie hinter der Tür versperrt sind, und dass sie da nie heraus können, es sei denn, ich möchte es und öffne für sie die Tür. Dann gab es einen Menschen, der für mich ganz besonders war. Rührend und blass. Irgendwann hat er an der Haupttür des Hotels geklopft und ist hereingegangen, ohne auf eine Antwort zu warten. Ein wenig wie K. im Schloss von Kafka. Ich habe mich mit ihm angefreundet und mich ihm sehr gebunden und nahe gefühlt. Ich glaubte, das wäre die Tür, die ich niemals schließen könnte. Eine Tür, hinter der ich mich immer sicher und geborgen gefühlt habe. Eine Tür, hinter der mein ganzes Ich steckte. Ich und mein bester Freund. Ein Kreis. Ein Bach. Er war die Landschaft, die ich aus meiner Kindheit kannte und vermisste. Alles in Einem. Das klingt sowieso nie gut. So ist es auch gekommen. Die Tür, das Zimmer hinter der Tür, mein geliebter guter Freund hat von innen die Tür verschlossen und ist vom Fenster aus geflohen. Der Tag heute ist düster und traurig. Ich höre Prodigy" no good", no doubt " don't speak" und "drama" von Warren Clark Club Mix. Es tut weh, wenn Menschen einem gleichgültig und grausam werden. Sie können furchtbar verletzen.
Dienstag, 6. September 2011
Eskapismus oder Was ich auf Arteplus7 beobachte.
Es ist eine Woche her, da ich mit einem Freund den Film "Homevideo" auf Arteplus7 gesehen habe. Der Film handelte von einem Jungen, der sich beim Wichsen mit seiner Videokamera aufgenommen hat und währenddessen seiner Angebeteten "I love you,... Irgendwas" gesagt hat. Zufällig kamen "Freunde" zu ihm nach Hause als er abwesend war, und nahmen die Kamera mit den genannten Aufnahmen mit. Da das gar keine wahren Freunde waren, verbreiteten sie die Bilder in der ganzen Schule. Der Junge wurde gemobbt. Niemand hat ihm wirklich helfen können. Er hat sich mit der Pistole seines Vaters, einem Polizisten, umgebracht. Den nächsten Film habe ich gestern auf Arte gefunden "Dans la cour des grands". Die Schüler und Schülerinnen in diesem Film sind so prüde wie katholische Nonnen und leben wohl in sexueller Enthaltsamkeit, denn als ein unauffälliges Mädchen mit dem beliebtesten Jungen der Schule zusammenkommt und mit ihm verkehrt, wird sie aus Neid und Eifersucht als Nutte bezeichnet. In der Mädchenumkleide wird sie von einigen ihrer Klassenkameradinnen(!) mit Gewalt festgehalten und anschließend nackt fotografiert. Auf ihrem Bauch ist das Wort "pute" mit dickem Stift zu lesen und ein großer Penis ist gezeichnet.
Der beliebte Junge wird eines der Mädchen, die diese Fotos in der ganzen Schule vergbreitet, zu Tode prügeln, seine unauffällige, "vergewaltigte" Freundin springt von der Brücke. Der Film, den ich heute auf Arte gesehen habe, heißt "Philipp". Ein Junge. Ein gutbürgerliches, behütetes dasein. Die Wohnsituation ist fantastisch. Die Eltern sind super nett und lieben ihren einzigen Sohn. Der einzige Sohn ist ziemlich unglücklich und macht seltsame Dinge, zum Beispiel im Bus eine Flasche Cola schütteln, um andere Mitfahrer aufzuregen. Er wirft sich später unter den Zug. Ich fand alle drei Filme sehr gut gelungen und sehr interessant. Es macht mich trotzdem traurig zu sehen, dass man aufgehört hat, nach Lösungen zu suchen. Ich verstehe, dass man mit diesen Filmen zeigen möchte, was Mobbing oder Misskommunikation in der Familie verursachen können, und dass Kränkungen und Beleidigungen jeglicher art Konsequenzen auf die junge ( und nicht nur junge) Psyche haben. Es wäre trotzdem ratsam solche Filme zu zeigen, in denen Einzelgänger und Außenseiter, die von der Gesellschaft und ihrer Umgebung geächtet sind, am Ende zu sich finden und weiterleben, trotz Hürden etc. fortfahren mit dem Leben und etwas erreichen, etwas werden. Ich kenne keine Kinder, die so sehr unter Mobbing-Druck standen, dass sie sich für den Tod entschieden. Eskapismus ins Jenseits ist keine Lösung. Da macht es sich Jemand sehr bequem. Das Leben ist aber für niemanden wirklich bequem und reibungslos. Ich denke, das Leben ist in jedem Fall lebenswert und man kann, wenn man will, glücklich werden. La vie est belle :)
Der beliebte Junge wird eines der Mädchen, die diese Fotos in der ganzen Schule vergbreitet, zu Tode prügeln, seine unauffällige, "vergewaltigte" Freundin springt von der Brücke. Der Film, den ich heute auf Arte gesehen habe, heißt "Philipp". Ein Junge. Ein gutbürgerliches, behütetes dasein. Die Wohnsituation ist fantastisch. Die Eltern sind super nett und lieben ihren einzigen Sohn. Der einzige Sohn ist ziemlich unglücklich und macht seltsame Dinge, zum Beispiel im Bus eine Flasche Cola schütteln, um andere Mitfahrer aufzuregen. Er wirft sich später unter den Zug. Ich fand alle drei Filme sehr gut gelungen und sehr interessant. Es macht mich trotzdem traurig zu sehen, dass man aufgehört hat, nach Lösungen zu suchen. Ich verstehe, dass man mit diesen Filmen zeigen möchte, was Mobbing oder Misskommunikation in der Familie verursachen können, und dass Kränkungen und Beleidigungen jeglicher art Konsequenzen auf die junge ( und nicht nur junge) Psyche haben. Es wäre trotzdem ratsam solche Filme zu zeigen, in denen Einzelgänger und Außenseiter, die von der Gesellschaft und ihrer Umgebung geächtet sind, am Ende zu sich finden und weiterleben, trotz Hürden etc. fortfahren mit dem Leben und etwas erreichen, etwas werden. Ich kenne keine Kinder, die so sehr unter Mobbing-Druck standen, dass sie sich für den Tod entschieden. Eskapismus ins Jenseits ist keine Lösung. Da macht es sich Jemand sehr bequem. Das Leben ist aber für niemanden wirklich bequem und reibungslos. Ich denke, das Leben ist in jedem Fall lebenswert und man kann, wenn man will, glücklich werden. La vie est belle :)
Montag, 5. September 2011
Die Motte: "Ich hab sie geliebt wie das Licht, doch sie liebte mich nicht..."
Als Nikki gestern bei mir war, hat sie 60er Jahre Lieder gehört und war traurig, weil ihre Schuhe kaputt gegangen sind. Wir waren in einer Irish Bar und haben getrunken. In der Mumu haben wir weitergetrunken. Zu Hause haben wir noch mehr getrunken. Ja, ich denke, wir waren betrunken. Nikki hat geweint, weil ihr Schuhabsatz auf einer Rolltreppe sich von der Schuhsohle getrennt hat. Ich habe die deutsche Elektroband Frittenbude angemacht " Ich hab sie geliebt wie das Licht, doch sie liebte mich nicht". Ich war traurig, weil ich auch Jemanden geliebt habe. Dieser Jemand war ein kompletter Idiott, und ist es immer noch. Brecht schreibt im "Baal": "O, Johanna, eine Nacht mehr in deinem Aquarium und ich wäre verfault zwischen den Fischen!". Wie schlau, sich zu verziehen, bevor es zu spät ist. Und dann gibt es die mich, ich bin der eigentliche Idiot. Ich bin in seinem Aquarium geblieben. Ich habe andere Fische wegen ihm sterben sehen, und glaubte, ich sei bunter und schöner, ich bin aber genauso wie sie einfach verreckt, nur langsamer, bewusster, wacher. Gosh, ich bin verachtenswert, weil ich im dreckigen Aquariumwasser, voller Leichen, auf meine verfickte Johanna gewartet habe. In Liebe und Sehnsucht bin ich zurückgeblieben. Ich bin ein Zurückgebliebener, denn sonst kann ich mir nicht erklären, wie ich dazu kam, einen Menschen zu lieben, der ein kompletter Idiot ist. Fuck. Fuck.Fuck. Weil's so schön war mit dir. Fucker. Und überhaupt, wie kann Nikki den ganzen tag lang fossile Musik hören? Ich jedenfalls konnte nach einigen wenigen Liedern nichts altes mehr hören.
Ich bin jetzt unbeschwert und frei. Unabhängig und verdammt traurig. Verdammte scheiße.
Ich bin jetzt unbeschwert und frei. Unabhängig und verdammt traurig. Verdammte scheiße.
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