Sonntag, 13. März 2011

Liebe Kristina,

ich habe mir gedacht, wenn Riviere den Briefwechsel mit Artaud veröffentlichen wollte, werde ich meine "Briefe" an dich auch right from the beginning öffentlich schreiben.
Ich habe Pelevins " Generation P" zu Ende gelesen und will so bald wie möglich " Das Leben der Insekten" ausleihen. Das ist ein phantastischer Roman, also wird es mir gar nicht schaden, wenn wir uns doch sowieso mit der russischen phantastischen Literatur beschäftigen sollen. Ich muss sagen, ich fand Generation P interessant wegen den vielen Geschichten, die im Hintergrund erwähnt werden und die aktuelle Situation  und derAlltag der verschiedensten Menschen in Russland  beleuchtet werden. Ich habe nachdem ich auch den Übergang von Nirgendwoher ins Nirgendwohin gelesen habe gemerkt, dass Pelevin gerne Anglizismen und überhaupt die englische Sprache in seine Werke miteinbezieht. Ich habe mir die Phrase "sick my duck" gemerkt, auch wenn es lächerlich ist. Ich finde es dennoch amüsant.  Ich bin sehr froh, dass ich das Buch auf Russisch gelesen habe, denn es war der erste moderne russische Roman, den ich bis jetzt gelesen habe, in dem ich auf  Wörter wie " bljat", " ebatj" und " sisjki" gestossen bin. Die Textsprache ist oft vom elaborierten Code in die Umgangssprache und Mat hinübergewechselt. Manchmal habe ich auch fünf Seiten gelesen und mich am Ende fragen müssen " What the fuck?" , einfach weil der Roman viele unsinnige und absurde Sätze beinhaltet. Ich bin auch nicht besonders begeistert von seinem Humor, der eher Mädchen und vor allem Jungen im Alter von vierzehn besonders progressiv erscheinen könnte. Ich habe mir zum Beispiel bei Sätzen wie " Das Leben hat große Titten", die total unspektakulrär sind, vorgestellt wie manch einer es für unglaublich scharfsinnig halten und zu kiechern und zu gackern anfangen wird. Darling, ich werde jetzt gehen müssen, und meinen " Brief" später fortsetzen. Salut :)

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